SPD-Schulforum: Busbegleiter gesucht!

Ortsverein

Peter Fischer (OVG), Ludger Weskamp (OHV Bildungsdezernent) und Filippo Smaldino-Stattaus (Bürgermeister der Gemeinde Mühlenbecker Land) waren sich darin einig, dass die bisherigen Erfahrungen mit Busbegleitern beim Schülertransport es nahelegen, auf diese Weise die Schulwegsicherheit zu optimieren. Smaldino-Stattaus erklärte auf dem von der Bundestagsabgeordneten Angelika-Krüger-Leißner moderierten Bürgerforum Die gute Schule!? im Bürgersaal Schildow, er könne sich auch eine Kostenbeteiligung der Gemeinde vorstellen, wenn mit der Bereitstellung entsprechender Haushaltsmittel spürbare Verbesserungen für die Sicherheit der Kinder gewährleistet würden. Das erfordere zunächst mal: Zahlen auf den Tisch! Weskamp verabredete mit den beiden mitverantwortlichen Kollegen, statt mit behördlicher Korrespondenz in persönlicher Kooperation hier schnell Lösungen zu anzustreben.

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Benjamin Grimm aus Schönfließ, als Kreistagsabgeordneter der SPD Mitglied sowohl im Bildungsausschuss als auch im Verkehrsbeirat, hatte sich erst kürzlich auf einer morgendlichen Bustour einen persönlichen Eindruck von den Geschehnissen in den "Transportgefäßen" - das ist der innerbetrieblicher Ausdruck für Schulbusse - gemacht. "Probleme gibt's weniger bei schönem Wetter, wenn viele mit dem Fahrrad zur Schule fahren, als bei Regen und im Winter. Die Busfahrer berichteten von ausgesprochen positiven Erfahrungen mit Busbegleitern." Allerdings sei nicht jedermann den Herausforderungen gewachsen, gegenüber lebhaften Kindern und Jugendlichen mit angemessener Autorität zu agieren. Fischer bestätigte: Von 200 Bewerbern hätte nur ein Dutzend ernsthaft für diesen verantwortungsvollen Job in Erwägung gezogen werden können, und einige hätten nach kurzer Zeit aufgegeben. Angelika Krüger-Leißner appellierte an pädagogisch erfahrene Mitbürgerinnen und Mitbürger, sich hier ehrenamtlich einzubringen: "Das wäre doch ein toller Erfolg dieser Veranstaltung", fasste sie diesen Teil des Forums zusammen.

Im weiteren Verlauf ging der bildungspolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, Thomas Günther, auf die von Eltern und Schulen geforderte Erhöhung der Anzahl von Schulsozialarbeitern ein. Statt für eine "flächendeckende Versorgung" mit Personalstellen sprach er sich vielmehr dafür aus, die moderne Schule nicht als sozialen Ausbildungs- und Reparaturbetrieb zu betrachten, sondern als Bildungs- und Erziehungsort, an dem Lehrer und Eltern darin unterstützt werden, gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern Lösungen zu suchen und zu finden.

Auch Fragen der Inklusion wurden angesprochen, zu denen sich u. a. der ehemalige Direktor der integrativ-kooperativen Regine-Hildebrandt-Schule, Hansjörg Behrendt äußerte, der vor Kurzem für sein langjähriges Engagement für die Inklusion von Kindern und Jugendlichen mit sonderpädagogischem Förderbedarf mit dem Bundesverdienstkreuz gewürdigt wurde.

Jörg Matthes, als Fachbereichsleiter der Verwaltung in der Gemeinde Mühlendecker Land für Schulfragen zuständig, erläuterte Aspekte der Sicherheit.

Insgesamt beeindruckte die Veranstaltung durch hohe Sachkompetenz und mit der erkennbaren Bereitschaft, sich mit allen aufgeworfenen Fragen konstruktiv auseinanderzusetzen. Als die Moderatorin das Forum nach gut zwei Stunden beenden wollte, ließ die ehemalige Lehrerin eine letzte Wortmeldung nur mit gestrenger Miene zu - die sich jedoch schnell aufhellte, als der vermeintliche Fragesteller mit der Äußerung überraschte, er wolle sich ausdrücklich für Veranstaltungen wie diese bedanken. "Das ist als Schlusswort ja viel schöner, wenn Sie als Gast das sagen", entgegnete Krüger Leißner dankbar, "als wenn ich als Mitveranstalterin das getan hätte."

Zu Beginn des Forums, das zugleich öffentliche Mitgliederversammlung der SPD Mühlenbecker Land war, konnte Peter Witte als Vorsitzender eine Zühlsdorferin als weiteres Mitglied im Ortsverein begrüßen. Organisator Sebastian Wornien (Schildow) konnte mit der inhaltlich gelungenen Veranstaltung zufrieden sein - auch wenn das heiße Wetter als starker Konkurrent manch Interessierten dazu verleitet haben dürfte, nach getaner Tagesarbeit der heimischen Gartenliege einem kühlem Weizen den Vorzug zu geben ...