Querdenker-Demo im Rathaus Mühlenbeck?

Kommunalpolitik

Mit Vuvuzela, Trillerpfeife, Kuh- und Weihnachtsglocken lärmten am Mittwochnachmittag vier Personen im Mühlenbecker Rathaus, nachdem sie sich Zugang ins  Foyer verschafft hatten. "Bürgermeister, komm raus - wir wollen mit Dir reden!" riefen sie wiederholt, bis Filippo Smaldino, sein Stellvertreter Labitzky und  Kämmerin Güldenpfennig nach einiger Zeit aus ihren Amtszimmern kamen - Smaldino vorneweg mit aufnahmebereitem Handy, um die Unruhestifter per Video aufnehmen und später ggf. identifizieren zu können. "Komm raus auf die Rathaustreppe, wir wollen dir was überreichen", bekam er zu hören.

Lärmende Personen im Rathaus-Foyer
Lärmende Personen im Rathaus-Foyer

Draußen in der nachmittäglichen Wintersonne verkündete der lautstarke Mützenträger, der seine Sitzungsleiter- und Weihnachtsglocke nun endlich still hielt, den Anlass des unangemeldeten Aufzugs: Als Vorsitzender der Gemeindevertretung, erklärte Harald Grimm, sei er Dienstvorgesetzter des Bürgermeisters und sehe sich als solcher auch in der Pflicht, Dienstjubiläen zu würdigen: "Auf den Tag genau heute vor 10 Jahren hast Du hier im Rathaus den Amtseid abgelegt."

Zum Beleg überreichte er dem allmählich entspannter dreinblickenden Bürgermeister die Kopie eines  Presseberichtes vom 24.12.2011 mit Beweisfotos.

"Dass Ihr daran gedacht habt!" freute sich Filippo und nahm von seinem damaligen Team mit Peter Witte, Pia und Norbert Bücker und Harald Grimm einen bunten Blumenstrauß und eine  Flasche Rotwein entgegen. Der fünfte im Bunde war Jobst Weißenborn, der die vermeintliche Querdenker-Demo gern mitgemacht hätte, aber an diesem Tag verreist war. "Zehn Jahre - da kann man sich an vieles erinnern, tolle Erlebnisse, aber auch schmerzvolle Erfahrungen und schwierige Zeiten wie die augenblickliche." Das wollten die Überraschungsgäste jetzt aber nicht Revue passieren lassen, vielmehr verabschiedete man sich nach einer Viertelstunde mit der Hoffnung auf besinnliche Weihnachten und ein gesundes neues Jahr.

Für die Fotos danken wir Volker Agueeras-Gäng.