10 Jahre SPD Mühlenbecker Land

Ortsverein

Sehr gut besucht war der Empfang zum 10. Geburtstag der SPD Mühlenbecker Land im Festsaal der Mönchmühle.

Peter Witte, Vorsitzender seit der Gründung am 8. April 2003, begrüßte die Genossinnen und Genossen des Ortsvereins und mehr als 80 Gäste aus Vereinen, Interessengruppen und Bürgerinitiativen, und er betonte, alle miteinander verbinde die ehrenamtliche Arbeit, der Einsatz für die Gemeinde und ihre Einwohner.

Glückwünsche und Grußworte sprachen Andrea Suhr als Vorsitzende des SPD Unterbezirks Oberhavel und die Bundestagsabgeordnete Angelika Krüger-Leißner sowie Bürgermeister Filippo Smaldino-Stattaus. Für begleitende Melodien wie für prägnante musikalische Akzente sorgte Jeffrey Lee Mills am Keyboard.

In seiner Festansprache erinnerte Witte an die Gründung der SDP im Schwantener Pfarrhaus im Oktober 1989. Es habe einige Jahre gedauert, bis sich in den neuen Bundesländern die Parteibasis entwickelte; denn während andere an bestehende Parteistrukturen andockten, hätten SPD und Bündnis 90/Die Grünen vor der gigantischen Aufgabe gestanden, sich völlig neu aufzustellen. Der erste hiesige Ortsverein war vor der Kommunalwahl 1993 in Zühlsdorf gegründet worden. Zwei Jahre später folgte Schildow, 1996 Mühlenbeck. In Schönfließ hätten bis 1998 CDU und PDS „geherrscht“. „Es brauchte also gute zehn Jahre, bis es in allen vier Orten eine arbeitsfähige SPD gab“, resümierte Witte. In einer ersten gemeinsamen Mitgliederversammlung wurde am 8. April 2003 im Schildower Bürgersaal der SPD-Ortsverein Mühlenbecker Land gegründet. Bei der Wahl im Herbst 2003 seien die Sozialdemokraten jedoch auf den zweiten Platz verwiesen worden, auch der damalige Bürgermeisterkandidat scheiterte in der Stichwahl. Erst 2008 habe die SPD das Ziel erreicht, stärkste Kraft in der Gemeindevertretung zu werden und gemeinsam mit den Bündnisgrünen die größte Fraktion zu stellen. Harald Grimm ist seitdem Vorsitzender der Gemeindevertretung. Bei der Bürgermeisterwahl 2011 siegte Filippo Smaldino-Stattaus.

Andrea Suhr war als Vorsitzende des SPD Unterbezirks nicht das erste Mal zu Besuch beim Ortsverein Mühlenbecker Land.

Sie lobte den offenen, konstruktiven persönlichen Umgang, wie sie ihn hier erlebt habe: "Sachlich, respektvoll und fair, so tretet ihr auf. Offen nach außen, nach innen geschlossen."

Sebastian überreicht AKL eine Flasche des Jubiläumsweins
"SPD Mühlenbecker Land. 10 Jahre Ortsverein. 2003 - 2013".

Die Mitglieder des Vorstands hatten zwischen dem Jahrestag der Gründung (8.4.2003) und dem Jubiläumsempfang jedem Mitglied des Ortsvereins persönlich dieses Geschenk überreicht - als Dank für das vielfältige Engagement in den vergangenen Jahren.

Bürgermeister Filippo Smaldino-Stattaus dankte den ehemaligen Vorsitzenden bzw. Vorstandsmitgliedern der früheren Ortsvereine: Christian Richter (Schildow), Peter Witte (Mühlenbeck), Achim Riebe (Schönfließ) und Uschi Liekweg (Zühlsdorf).

Die Stimmung im restaurierten Festsaal der Mönchmühle war an diesem Frühlingstag prächtig.

Norbert Bücker (rechts am Tisch) hatte im November 2012 als einer der aktivsten Helfer bei der rbb-Aktion "96 Stunden" Balken geschleppt, seine Frau Pia (neben ihm) täglich die Verpflegung gesichert, als mit dem Einsatz von Fachfirmen und ehrenamtlichen Kräften das historische Gebäude wieder öffentlich nutzbar gemacht wurde.

Junior und Senior beschäftigten sich auch dieses Jahr wieder humoristisch-satirisch mit der politischen Konkurrenz - auf Bundesebene und im kommunalen Bereich.

Beim Frühschoppen in der Mönchmühle schenkte sich Junior Benjamin, der einige Zeit in Irland studiert hatte, ein schwarzes Guinness ein, während Senior mit einem Glas Wein auf die "Roten im Grünen" anstieß.
In Bezug auf die Bundestagswahlen ließen sie sich von der der kritischen Presseberichterstattung über ihren Kanzlerkandidaten nicht beeindrucken: "Erwartest Du etwa, dass die Zeitungen Peer Steinbrück ins Kanzleramt hineinschreiben? Quasi mit der Druckfahne an den Kabinettstisch tragen? Medien funktionieren anders: Gute Nachrichten sind frohe Botschaften für den Himmel - aber uncool auf Erden." Und auf Seniors Seufzer: "Trotzdem - warum nehmen die sich nicht auch mal die Merkel vor?" antwortet Junior: "Was soll man über sie schreiben? Man weiß nicht, was sie denkt - und sie tut nicht, was sie sagt." Neben Merkels Beliebigkeit - "Ich bin mal konservativ, mal liberal, mal sozialdemokratisch - wie's gerade passt!" - setzt Senior Steinbrücks Parodie einer fundamentalen Schlagzeile: "Eine gute Grundlage ist die beste Voraussetzung für eine solide Basis."

Ihrem völlig überraschten Vorsitzenden schenkten die beiden Akteure zum 10. Geburtstag des Ortsvereins das handsignierte Exemplar Nr. 1 einer mit Erinnerungsphotos illustrierten Broschüre mit einem Auszug aus dem Gründungsprotokoll vom 8.4.2003 und gesammelten Junior-Senior-Texten. Auf der Titelseite wird der finnische Formel-1-Weltmeister Mika Häkkinen zitiert: "Du gewinnst nie allein! Am Tag, an dem Du was anders glaubst, fängst Du an zu verlieren."

Im Geleitwort der Broschüre heißt es:

"Zur Politik gehört die Kontroverse und eine Streitkultur, durch die - in der Sache und in den Personen - auch Unterschiede deutlich werden, damit die Wählerinnen und Wähler entscheiden können, wem sie bei Wahlen durch ihre Stimmabgabe Verantwortung übertragen.
Zu dieser Profilierung haben wir auch als Senior und Junior öffentlich 'politisierend' beizutragen versucht, wenn unser Ortsverein Freunde und Genossen zum Jahresempfang einlud, um über Ergebnisse Rechenschaft abzulegen, Perspektiven aufzuzeigen und Erfahrungen auszutauschen.

Die Nummer 1 in unserem Ortsverein ist ein mit persönlicher Autorität agierender Team-Player. Dank seines Einsatzes ist es uns gelungen, 2011 einen ebenso überzeugten Team-Player aus unseren Reihen in das Rathaus zu bekommen.

Diesen – wie wir finden - glücklichen Umstand wollen wir zum Wohl der Gemeinde nutzen. Dabei möchten wir möglichst vielen Menschen durch unser Engagement zeigen, dass Politik weder ein schmutziges Geschäft noch Zeitverschwendung von Profilneurotikern ist, sondern individuelle und gemeinschaftliche Lebensqualität vor Ort fördert und gestaltet.
Man muss Politik allerdings zusammen mit den richtigen Weggefährten betreiben. Die nannte man in althochdeutscher Zeit 'Genossen', weil sie nämlich das Leben gemeinsam genießen wollten.

Gehen wir also
Schritt für Schritt
und Seit an Seit
unseren gemeinsamen Weg!"

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Für den Oranienburger Generalanzeiger berichtet Sandra Kurtz vom Jubiläumsempfang: "Mühlen des Wahlkampfs"

Die Märkische Allgemeine titelte: "Die Roten im Grünen" (Helge Treichel)